Der Jazzclub Karlsruhe ist eine ganz besondere Kultureinrichtung. Er zeichnet sich nämlich durch das unermüdliche Engagement seiner ehrenamtlichen Mitglieder aus. Hier kommen Musikbegeisterte aus allen Bereichen zusammen und arbeiten Hand in Hand.
Immer mehr Menschen und Betriebe stellen sich einer der größten Herausforderungen unserer Zeit, dem Klimawandel. Sie möchten aktiv etwas gegen die globale Erwärmung und für eine starke und gerechte Gesellschaft tun. Der Jazzclub Karlsruhe geht dabei mit gutem Beispiel voran.
Im Bereich der nachhaltigen Beschaffung von Produkten und im Bereich Ethik, Soziales undKommunikation handelt der Jazzclub bereits sehr nachhaltig. Es bestehen Kooperationen mit anderen Kultureinrichtungen sowie lokalen Händlern.
Im Folgenden werden ein paar mögliche Nachhaltigkeitsmaßnahmen für den Jazzclub in anderen Bereichen beschrieben. Weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind im Leitfaden zu finden.
Durch die räumliche Situation des Jazzclubs war die Umsetzung vieler Nachhaltigkeitsmaßnahmen nicht möglich. Bisher hatte der Jazzclub keine feste Spielstätte, sondern war mit seinen Veranstaltungen immer in anderen Häusern zu Gast. Das wird sich allerdings voraussichtlich im Herbst 2019 ändern, da der Jazzclub in seine eigene Location einzieht. Dieser Umzug bietet viele Chancen zur Einführung und Umsetzung von Änderungen, auch im Bereich Nachhaltigkeit. Wenn der Nachhaltigkeitsgedanke während der Planung immer im Hinterkopf ist, ist es einfach große und wirkungsvolle Maßnahmen durchzuführen. Damit das jedoch nicht vergessen geht, empfiehlt es sich sehr einen Nachhaltigkeitsbeauftragten zu finden, der immer wieder auf das Thema aufmerksam macht.
Durch den Umbau der neuen Räumlichkeiten lassen sich Maßnahmen im Bereich Wasser und Energie am besten umsetzten. Hier sollte auf jeden Fall ein Experte zu Rate gezogen werden, um das Einsparpotential des Gebäudes herauszufinden. Für Einsparungen im Betrieb kann beispielsweise ein Hauptschalter installiert werden, um nicht genutzte Geräte vollständig abzuschalten. Außerdem bieten LED-Lampen sowohl in der normalen Beleuchtung als auch in der Bühnenbeleuchtung ein sehr großes Einsparpotential. Mit der heutigen LED-Technik ist das Beleuchtungsergebnis fast dasselbe wie mit herkömmlicher Bühnenbeleuchtung. Auch die Anschaffungskosten sind durch die niedrigeren Stromkosten nach kurzer Zeit wieder ausgeglichen.
Da der Jazzclub bisher keine eigene Gastronomie hatte, wird diese komplett neu aufgebaut. Das ermöglicht die Gestaltung mit ausschließlich nachhaltigen Produkten. Für die Bar werden Getränke, Snacks sowie eine Ausstattung gebraucht. Um der Linie des Jazzclubs treu zu bleiben und mit lokalen Partnern zusammen zu arbeiten, empfiehlt sich beispielsweise der Verkauf von Bier von Höpfner oder Hatz-Moninger. Diese bieten unterschiedliche Biersorten, auch alkoholfreie, an. Neben den Bierspezialitäten hat Hatz-Moninger außerdem eine leckere naturtrübe Apfelsaftschorle sowie Zitronenlimo, Orangenlimo und Cola-Mix im Sortiment. Ein anderer lokaler Anbieter von Softdrinks in kleinen Glasflaschen ist Peterstaler aus dem Schwarzwald. Auch Getränke von Lemonaid sind für einen nachhaltigen Barbetrieb zu empfehlen. Die Erfrischungsgetränke sind aus fair gehandelten, biologisch angebauten Rohstoffen. Außerdem werden mit dem Verkauf Entwicklungszusammenarbeitsprojekte unterstützt. Lokaler Wein gehört in Baden ja schon fest ins Sortiment. Da Einwegglasflaschen mit Abstand die schlechteste Ökobilanz ergeben sollte ein Weingut ausgewählt werden, das ein Mehrwegflaschensystem hat.
Für die Ausstattung der neuen Bar sollte besonders auf Mehrweg-Produkte und Kompostierbares geachtet werden. Für Strohhalme gibt es beispielsweise schon eine gute Lösung aus Zuckermasse, die bereits vom Tollhaus Karlsruhe verwendet wird. Kühlschränke können ein richtiger Energiefresser sein, grade für Getränke. Hier muss das Rad nicht neu erfunden werden, sondern es gibt bereits gute Dokumente und Empfehlungen. Sie sind auf der Website des Umweltbundesamtes zusammengetragen.
Ein sehr wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigeren Entwicklung kann auch durch ein gutes Abfallmanagement geleistet werden. Müll, der nicht zu vermeiden ist, sollte wie vorgeschrieben getrennt werden, um anschließen recycelt werden zu können. Gerade beim Umzug in neue Räumlichkeiten bietet sich eine gute Möglichkeit ein neues System einzuführen, sowohl für Mitarbeiter als auch für Gäste. Am wichtigsten ist eine gute Beschriftung der unterschiedlichen Abfallbehälter. Außerdem sollten alle Abfallbehälter nebeneinander zu finden sein. So muss im Zweifelsfall nicht weiter gelaufen werden, um den Müll ordnungsgemäß zu entsorgen. Für die Beschriftung der Behälter bietet sich das Vier Tonnen Schaubild der Stadt Karlsruhe an. Das Mülltrennungssystem variiert zum Teil in verschiedenen Gemeinden. Um den Müll immer richtig zu trennen, sollte man sich also bei der eigenen Gemeinde informieren. Durch das Aufstellen einiger dieser Müllstationen, an denen gut beschriftet und farblich markiert Behälter stehen, wird die Mülltrennung erleichtert und der Mülltrennung wird mehr Bedeutung zugeschrieben. Kronkorken, Korken, Plastikdeckel und Kerzenreste können auch in separaten Behältern gesammelt werden und anschließend an gemeinnützige Organisationen gespendet werden.
Der Umzug in die neue Location bietet eine weitere große Möglichkeit: Alles wird anders, dann können auch gleich ein paar Gewohnheiten und Regeln geändert oder eingeführt werden. Beispiele sind zum Beispiel: Der letzte dreht die Heizung runter, ab jetzt wird Müll getrennt oder eine Free Food Ecke, in der jeder übrig gebliebenes Essen hinlegen oder mitnehmen kann.
Wie man sieht ist Nachhaltigkeit im Jazzclub auch jetzt schon ein Begriff. Durch den Umzug in die eigene Location eröffnen sich viele neue Möglichkeiten, nachhaltiger zu handeln. Wenn die fleißigen Mitglieder des Jazzclubs am Ball bleiben und während des Umzugs das Thema Nachhaltigkeit nicht aus den Augen verlieren wird sich ein toller, nachhaltiger Betrieb einstellen. So kann der Jazzclub ein gutes Vorbild für seine Gäste und andere Betriebe werden.